Improvisieren gehört zum Feuerwehrleben dazu – erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Dieser Spruch bewahrheitete sich wieder einmal, als wir wenige Minuten vor Beginn der Gesamtübung alarmiert wurden. Kurzerhand „teilte“ sich die Mannschaft – ein Teil ging in den Einsatz, der andere Teil absolvierte wie geplant die Übung.
Es erwartete uns ein Schadstoffszenario – aus einem Faß trat ein – vorerst unbekannter – Stoff aus. Die Erkundung inklusive der Befragung des Fahrers ergab, dass es sich um einen giftigen Stoff mit einem Flammpunkt über 60 Grad handelte. Der (reduzierte) Atemschutztrupp machte sich mit Auffangwanne und Holzkeilen auf den Weg, konnte das Leck abdichten bzw. die geringe Menge auslaufenden Stoffes auffangen. Aber die Übungsausarbeiter hatten sich noch einiges überlegt. Ein Feuerwehrkamerad geriet aufgrund des giftigen Stoffes in Panik und musste erst beruhigt werden.
Während der Atemschutztrupp zugange war, wurde ein provisorischer Deko-Platz aufgebaut. Und dann kam es schon wieder zu einem Zwischenfall: nach der Dekontamination wurde ein Geräteträger plötzlich bewusstlos. Es wurde rasch reagiert: Vitalzeichen überprüft, Maske und Gerät abgenommen und Erste Hilfe Maßnahmen eingeleitet.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang war die Zusammensetzung der Mannschaft. Einsatzleiter und Atemschutztrupp wurden von langjährigen Feuerwehrmitgliedern gestellt, ansonsten waren viele dabei, die erst die Basisausbildung abgeschlossen hatten. Die Übungsbeobachter zeigten sich positiv überrascht über den gelungenen Ablauf.
Dann stand noch ein weiterer Punkt auf dem Programm:
Im Zuge von Reinigungsarbeiten im Tunnel Eibesbrunn konnten wir uns die Sicherheitseinrichtungen des Strassentunnels aus der Nähe ansehen. Diese Begehungen sind für uns sehr wichtig und lehrreich – zum Glück kommt es nur selten in dem Bereich zu Einsätzen, aber wenn, dann muss alles funktionieren. Herzlichen Dank an die Betreibergesellschaft Bonaventura Services GmbH!